Eine Beeinträchtigung des Sehorgans ist nicht Voraussetzung für die Eintragung des Merkzeichens „Bl“ im Schwerbehindertenausweis. Das hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen (LSG) entschieden (Urteil vom 22.11.2017, Az. L 13 SB 71/17, im Volltext). Ausreichend sei, dass ein unter der Blindheitsschwelle liegendes Sehvermögen objektiv festgestellt sei. Ob die Ursache in einem Defekt der Augen, des Sehnervs oder des Gehirns zu finden sei, sei unerheblich. Die Gleichbehandlung der unterschiedlichen Ursachen sei durch den allgemeinen Gleichheitssatz des Grundgesetzes und der UN-Behindertenrechtskonvention geboten.
Großbritannien: Chirurg graviert Initialen auf Leber
Wie Spiegel Online berichtet hat ein britischer Chirurg gestanden, bei zwei Lebertransplantationen seine Initialen auf den eingesetzten Organen hinterlassen zu haben. Der 53-Jährige hatte dazu seine Initialen mit einem sogenannten Argon-Laser in die Lebern eingraviert. Er wies aber den Vorwurf zurück, den Patienten körperlichen Schaden zugefügt zu haben. Update (15.01.2018): Der Chirurg ist zu einer Geldstrafe von 10.000 Pfund (ca. 11.000 Euro) verurteilt worden und muss 120 Stunden Sozialarbeit leisten.
Qualitätsprüfungs-Richtlinie häusliche Krankenpflege (QPR-HKP) beschlossen
Ab Januar 2018 werden die Medizinischen Dienste zusätzliche Aufgaben im Rahmen der Qualitätsprüfung von ambulanten Pflegediensten übernehmen. Das betrifft vor allem Pflegedienste, die ausschließlich häusliche Krankenpflege anbieten. Also Leistungen, die nicht von der Pflegeversicherung sondern von der Krankenversicherung bezahlt werden. Es geht insbesondere um Leistungserbringer, die außerklinische Intensivpflege anbieten. Zur Vorbereitung dieser Qualitäts- und Abrechnungsprüfungen wurde die Qualitätsprüfungs-Richtlinie häusliche Krankenpflege (QPR-HKP) erarbeitet.
Neuer Heilmittelbereich „Ernährungstherapie“ eingeführt
Podologie, Physio-, Ergo-, Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie sind alles Heilmittel. Zum Beginn des nächsten Jahres gehört auch die Ernährungstherapie für Patienten mit Mukoviszidose oder einer seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankung dazu. Davon werden ca. 23.000 betroffene Personen profitieren können. Mit den jüngst verabschiedeten Rahmenempfehlungen für dieses neue Heilmittel wurden die Grundlagen dafür geschaffen, dass die Ernährungstherapie ab 1. Januar 2018 auch tatsächlich verordnet und erbracht werden kann.